Das Tal der Schmetterlinge

Ein friedlicher Sommertag 1950. Ein Mädchen und ein Junge im Ruderboot. Ihre Liebe beginnt. Nur Tage später explodiert das geheime Militärdepot im Fels, zerstört Althäusern, reisst das Liebespaar auseinander. Das Dorf wird für die überlebenden Bewohner zwar wieder aufgebaut, doch das Trauma bleibt. 2020, siebzig Jahre nach dem Unglück: Das Militär lädt ohne Vorwarnung zur Gemeindeversammlung und enthüllt, dass die Fluh über Althäusern noch immer ein schreckliches Geheimnis birgt. Kommt das Geständnis zu spät?

 

Das Tal der Schmetterlinge ist nach Das Dorf der Nichtschwimmer der zweite Teil einer Trilogie, die Schweizer Geschichte und Geschichten über sieben Jahrzehnte und drei Generationen erzählt.

 

 

» Materialien zum Buch

 

Synopsis

Die Geschichte spielt im kurzen Sommer vor der zweiten Corona-Welle und führt in die Zeit der 50er-Jahre zurück. Parallelen zu einem realen Schweizer Dorf scheinen auf. Oder sind es nur Anklänge? Spiegelungen? Ähnlich jenem Trugbild zu Beginn der Geschichte. Wissenschaftlerin Meret Sager  erreicht den See in der Nähe von Althäusern, der Nebel reißt auf, ein riesiger Baum schwebt über dem Wasser. Weit draußen. Gelassen, aufrecht, majestätisch.

Die Nebelschwaden schließen sich wieder, der Baum verschwindet.

Dass sie ihm zum Ende der Geschichte wiederbegegnen wird, ahnt Meret Sager nicht.
Sie nimmt das Trugbild aber als gutes Omen. Alles ist möglich. Ihr Leben beginnt eben neu. Sie hat unerwartet geerbt und ihr Unternehmen, das sich der Nachhaltigkeitsforschung verschrieben hat, in eine Non-Profit-Organisation umgewandelt.

Nach Althäusern, ins Tal der Schmetterlinge, führt sie die Anfrage eines norwegischen Unternehmers und Philanthrop. Sie soll hier ein komplett neues, energieautarkes Dorf bauen. Die gesamte Finanzierung sei gesichert, in zwei Jahren solle das Dorf stehen.

Mit jedem weiteren Tag, den Meret in Althäusern verbringt, wird dieser Auftrag rätselhafter. Im Dorf kennt kaum einer "den Norweger". Zurückgezogen lebt er auf Schloss Weissenstein. Einst Adelssitz, dann Armenhaus, heute repräsentatives Spielzeug des Milliardärs.
Als Meret ihn besuchen will, erfährt sie, dass er an Corona erkrankt ist und im künstlichen Koma liegt.

Auf ihrer ersten Wanderung erklimmt Meret die Weissfluh. Jenen Felsabbruch, der Althäusern gegen Osten begrenzt. Die Matte darüber, im Volksmund "die Spielwiese Gottes", wird ihrem Ruf gerecht. Bis auf die verwitterte, windschiefe Alphütte. Seit Jahrzehnten ist sie ihrem Verfall überlassen.
Doch seltsamerweise steht ein neues Schild davor - mit der Aufschrift "Bethlis Garten" .

Merets Erkundungen führen sie in die 50er Jahre zurück, mitten ins Leben der Bergbauernfamlie Ehrsam. Die Besitzer der Fluhmatte. Schon damals, zur Zeit des großen Unglücks. Am Tag davor ist der ältere der Ehrsam-Buben zur Hütte hochgestiegen, auf Geheiß des Vaters und gegen seinen Willen. Denn es sind die Tage vor Sonnwende, vor dem Fest, wo er Maria Bigler mit einer Überraschung für sich gewinnen will.
Aber wenn er schon oben auf der Alp sein muss, in der Nacht vor Sonnwende, wird er Maria auf seine Art grüßen, hat Res ihr versprochen. Mit Feuer und glühenden Flugscheiben.

Nachts steht Maria am Fenster ihrer Kammer. Und tatsächlich, die Weissfluh spuckt plötzlich Feuer, es funkt, über der Fluh erst, dann überall, es kracht, es donnert, nur ... weshalb bebt die Erde?

Weshalb wird das ganze Nachbarshaus einfach weggeschleudert?

Die Explosion in den Militärkavernen der Weissfluh zerstört 1950 Althäusern komplett und fordert 23 Todesopfer.
Schuldige dafür findet das Militär nicht. Es organisiert dafür eine Trauerfeier und baut neue Häuser.

Meret findet im Schloss nicht nur die Pläne für das neue Dorf, sie rekonstruiert mithilfe der Einheimischen die Lebensgeschichten von Res Ehrsam und Maria Bigler.

Und kaum versteht sie, was einst passiert ist, holt die Geschichte die Althäuser ein. Explosive Altlasten werden in den Kavernen gefunden, das Dorf muss geräumt werden, wird den Bewohnern von einem Tag auf den anderen beschieden. Meret ist so fassungslos wie die Althäuser. Sie weiss nicht weiter.

Am Tag, an dem sie dem auferstandenen Halvorsen ihr Scheitern eingestehen will, führt sie dieser ins Tälchen hinter dem Schloss. Hier findet sie den schwebenden Baum wieder. Er hat Wurzeln geschlagen ... und beschattet jenes Geschenk, das Res siebzig Jahre zuvor für Maria ersonnen hatte.

 

 

Anfragen für weitere Lesungen ab sofort wieder hier.

 

Die Einzellesungen oder Duolesungen mit Texten, Filmen, Sounds und Polaroids, eignen sich für Bibliotheken, Buchhandlungen, Buchclubs oder Kleintheater. Die komplette Technik wird mitgebracht.

 

Die Einzellesungen und die Liveshows mit der Band starten im Herbst 2021 wieder.

 

Ein Ausschnitt aus der Kritik zur Bibliothekslesung Eschlikon (Thurgauer Zeitung vom 18.3.13):

Urs Augstburger und Monika Schärer lesen feinfühlig, präzise und in geschliffenem Bühnendeutsch. Sie verkörpern ihre Rollen, ummantelt von sanften Klängen. Liebevoll fügen sich ihre Worte in die wunderschöne, wenn auch tragische Geschichte ein und bescheren dem Publikum prickelnde Neugier, Trauer und auch mal einen herzhaften Lacher.